Marga Bührig

„Ich hoffe immer noch, dass die feministische Theologie nie zu einem in sich geschlossenen System wird und dass das Netz weit genug gespannt ist, um zum Beispiel matriarchale Spiritualität, wissenschaftliche feministische Arbeit an biblischen Texten und der ganzen kirchlichen Tradition, eine pneumatologisch ausgerichtete, vielleicht mit gnostischen Elementen gespeiste Spiritualität, eine prophetische Befreiungstheologie, die Neu-Interpretation von Symbolen und so weiter zu umfassen. Ein Netz ist kein Hut, unter den alle passen müssen, auch keine mit Mauern nach aussen abgeschirmte Kirche. Ich träume von einem fein gesponnenen, vielfach verzweigten und geknüpften Netz von Schwesternschaft, die uns stark macht und die Gerechtigkeit, Frieden und Leben wachsen lässt.“ (Aus: Spät habe ich gelernt, gerne Frau zu sein. S. 220/221)